Neue Studie: Warum User Werbung blocken
Eine im Juli veröffentlichte Studie von HubSpot und Adblock Plus mit dem Titel “Why People Block Ads” geht abermals der Frage nach, warum User Ad Blocker nutzen.
Neun von zehn der Befragten finden, dass Werbeanzeigen heute im Vergleich zu vor zwei Jahren aufdringlicher geworden sind. Fast genauso viele (87%) sind der Meinung, dass es generell mehr Onlineanzeigen gibt. Ein Großteil der Nutzer fühlt sich außerdem durch personalisierte Onlinewerbung verfolgt. 77 Prozent würden unerwünschte Werbeanzeigen lieber filtern, anstatt die gesamte Onlinewerbung zu blockieren. Und fast zwei Drittel empfinden einen Großteil der Online-Werbung einfach unprofessionell (63 Prozent).
Die Ursachen, einen Ad Blocker zu installieren, liegen für die meisten Konsumenten darin, dass sie Onlinewerbung als zu aufdringlich und ärgerlich (64 Prozent) sowie unterbrechend und störend empfinden (54 Prozent). Es folgen Sicherheitsbedenken (39 Prozent) und lange Ladezeiten von Webseiten (36 Prozent). Außerdem geben 85 Prozent der Ad Blocker-Nutzer an, dass Blocker einen positiven Effekt auf ihr Interneterlebnis haben.
Damit reihen sich die Ergebnisse in ihren Grundaussagen direkt in die anderen beiden Studien ein, die wir in unserem Blog bereits besprochen haben:
Zum einen die weltweit durchgeführte Ad Blocker-Studie der Videowerbe-Plattform Teads.tv mit dem Titel „Warum Leute Werbung blocken“, die aufzeigt, warum Internetnutzer Online-Anzeigen aktiv ausblenden – unseren Beitrag hierzu finden Sie hier.
Laut der Untersuchung sind aufdringliche und aufgezwungene Anzeigen der Hauptbeweggrund für die Installation von Ad Blocking-Software. Damit bringt auch diese Studie Licht ins Dunkel, warum User zu Ad Blockern greifen und stellt damit eine sehr gute Ergänzung zu den Ergebnissen unserer Studie zu Werbeakzeptanz und Ad Blocker Nutzung dar.
Mobile first – das Aus für klassische Online-Werbung
Alle Studien kommen zum Ergebnis, dass sich die Situation durch die mobile Nutzung der Nutzer weiter verschärft. 69 Prozent der Befragten, die auf ihren mobilen Geräten einen Ad Blocker installiert haben, finden Werbung auf dem Smartphone noch störender als am heimischen PC, so die Studie von Teads. Die Hubspot-Ergebnisse sind noch deutlicher: Geht es um die Einstellung gegenüber mobiler Werbung gibt die Mehrheit von 83 Prozent an, am liebsten die gesamte Werbung auf ihrem Smartphone oder Tablet blockieren zu wollen. Am lästigsten werden dabei Pop-up-Fenster empfunden, die den gesamten Bildschirm einnehmen, sowie selbststartende Videoanzeigen und Tracking-Werbung.
Die Motive liegen also auf der Hand – doch welche Konsequenzen sind hieraus zu ziehen?
Der Digital-Experte Nicolas Clasen beschreibt es in einem jüngst veröffentlichten Interview in der Absatzwirtschaft sehr treffend:
“Adblocker sind eine Emanzipierung des Nutzers”
weiter sagt er:
“Die meisten Online-Werbeformate waren und sind unterirdisch. Was man braucht, sind visuell ansprechende und inhaltlich interessante Werbe-Formate. Viele Werbe- und Marketing-Verantwortliche sind fasziniert von der Messbarkeit des Kanals. Im Digitalen schauen viele Mediaplaner nicht hinter die Fassade. Man muss fast sagen, dass es zum Glück Facebook und Google gibt, denn sie stellen das Nutzererlebnis über Alles und zeigen auch den mächtigen Mediaagenturen ihre Grenzen auf.”
(Nicolas Clasen am 25.7.2016 auf absatzwirtschaft.de)
Respekt als Schlüsselfaktor
Und wie schon die GreenAdz Studie zeigte, gibt es Hoffnung für die Werbebranche: Laut Teads-Studie würden 61 Prozent der Ad Blocker Nutzer Sites, die ihnen einen Mehrwert bieten, auf die Whitelist setzen, d.h. die Werbung akzeptieren. Undacht von zehn Deutschen, die Ad Blocker kennen aber noch nicht nutzen (83 Prozent), würden darauf verzichten, wenn sie selbst entscheiden könnten, wann und ob sie Online-Werbung anschauen wollen oder nicht.
Die Werbeindustrie – und auch die Marktforscher – müssen eigentlich nichts weiter tun als empathisch mit dem User zu sein: Sein Nutzungserlebnis positiv beeinflussen, relevant sein und im Idealfall unterhalten, dabei ansprechend und professionell aussehen und ihn nicht für dumm verkaufen. Eigentlich ganz einfach, oder?
Warum sollten auch Marktforscher diese Entwicklungen im Auge behalten? Weil zum Beispiel PopUp-Einladungen zu Befragungen von Usern genauso störend wahrgenommen werden wie Werbung.
Den User mit Respekt behandelt und sein Kundenerlebnis in den Mittelpunkt zu stellen, ist auch unser Ansporn und Kern unseres Selbstverständnisses:
Daher verzichten wir auf PopUp- und Layer-Einladungen, die von 99 Prozent der User erst weggeklickt werden müssen, sondern laden unaufdringlich zu Befragungen ein. Und wir würdigen ihre Zeit und Aufmerksamkeit, indem wir Bäume pflanzen. Immer und für jede Teilnahme.
Respektvolle Marktforschung für alle
Unsere Vision ist nicht nur, dass Online-Werbung durch unsere Studienergebnisse in Zukunft nachhaltig besser wird.
Wir träumen als nächstes davon, dass ein Großteil aller OnSite-Befragungsteilnehmer im Internet zukünftig über unser nachhaltiges Rekrutierungs- und Incentivierungssystem eingeladen wird – für alle, die Umfragen durchführen. Sie können ihre Umfrage über unsere Einladungstechnologie (unser Icon links unten auf der Seite und der Streifen mit der Einladung, der sich unaufdringlich öffnet) einbinden und mit einer Baumspende an unser weForest.org Projekt in Sambia incentivieren. Es kostet ganze 1,-€ pro Teilnehmer (inkl. Baum) und 299,-€ einmalige Projekt-SetUp-Fee.
Das ist unser neues Angebot für StartUps, Mittelständler, Konzerne, Agenturen und Marktforschungsinstitute – und wir freuen uns auf viele weitere Projekte und glückliche Auftraggeber und User.